Innovationstag – künstliche Intelligenz im Fokus

Datum
19.06.2024

Wie verändert künstliche Intelligenz unser Leben? Können wir unsere Produktivität mit KI ganz einfach steigern? Was müssen wir auf dieser Reise beachten und wie sehen die Erfolgsfaktoren aus? Ganz konkret: Wie setzen wir KI ein? Antworten auf diese Fragen erhielten die rund 150 Gäste am traditionellen Innovationstag und Frühlingsapéro der Bedag am 2. Mai 2024 auf dem Berner Hausberg «Gurten». Ausgewiesene Experten boten den Gästen Einblick in ihre Tätigkeit und Erkenntnisse rund um KI.

Als Referenten konnte die Bedag Prof. Dr. Diego Kuonen, CEO von Statoo Consulting und Professor für Data Science an der Geneva School of Economics and Management (GSEM) der Universität Genf, Michael Wegmüller, Gründer von Artifact, Marcus Schwemmle, Head of Artificial Intelligence bei die Mobiliar, und den Neurowissenschaftler Pascal Kaufmann, Gründer von MIndfire AG und AlpineAI, gewinnen. Werner Engels und Christian Studer von der Bedag haben aufgezeigt, woran die Bedag konkret in Bereich der KI arbeitet. Die nachfolgenden Key Findings dürfen wir hier einem breiteren Publikum zugänglich machen:

Prof. Dr. Diego Kuonen - Erfolgsfaktoren bei der Anwendung von KIEntdecken Sie die Schlüssel zum Erfolg in der Welt der künstlichen Intelligenz und erfahren Sie mehr über das neue «Management-Paradigma», das dazu erforderlich ist.

Prof. Dr. Diego Kuonen ist CEO und CAO des Beratungsunternehmens Statoo Consulting und berät regelmässig namhafte Schweizer und internationale Unternehmen bei der Anwendung von statistischem Engineering und Denken, Big Data Analytics, Data Science und künstlicher Intelligenz (KI). Neben seiner Funktion bei Statoo Consulting ist er unter anderem auch Professor für Data Science an der Geneva School of Economics and Management (GSEM) der Universität Genf.

Erfolgsfaktoren bei der Anwendung von KI
Prof. Dr. Diego Kuonen erläuterte in seinem Vortrag die Schlüssel zum Erfolg in der Welt der Daten und KI. Seine Präsentation bot eine fundierte Analyse der entscheidenden Erfolgsfaktoren bei der Anwendung von KI, basierend auf seinen über 22 Jahren Expertise und Erfahrung. So schlägt er vor, dass ein völlig neues «Management-Paradigma» für Daten und KI erforderlich ist. Ein solches Management-Paradigma beinhaltet eine gemeinsame Sprache und Terminologie, eine ganzheitliche Vision der Art und Weise, wie Daten und KI einen Beitrag leisten sollten, eine klar definierte Organisationsstruktur, die zeigt, wie Daten und KI im gesamten Unternehmen oder in der gesamten Organisation integriert werden, sowie klare Rollen und Verantwortlichkeiten für alle Beteiligten. Schliesslich müssten auch die Kultur im Unternehmen oder in der Organisation, die Beziehungen zu Hochschulen und Anbietern, die Politik und alles andere, was die effektive Nutzung von Daten und KI fördert oder behindert, einbezogen werden. Ein solches neues Paradigma verfolgt einen durchgängigen und integrierten Ansatz zur Nutzung von Daten und KI im Unternehmen oder in der Organisation.

Michael Wegmüller – Beyond Artificial IntelligenceKI ist allgegenwärtig, aber der richtige Umgang damit muss noch erlernt werden. Was müssen wir beachten und wohin geht die Reise?

Michael Wegmüller, Co-Founder Artifact SA, bringt eine Menge Erfahrung und noch mehr Ideen mit, wie man Analytics und künstliche Intelligenz auf den nächsten Level heben kann. Sein Unternehmen Artifact hat das Ziel, Menschen durch KI zu befähigen, Gutes zu tun. Für Artifact ist KI eine Kunst (ART) in der Disziplin der Datenwissenschaft, um neuartige Ergebnisse (Insights) für eine verantwortungsvolle Entscheidungsfindung auf der Grundlage von Daten (FACT) zu schaffen. Dabei soll ein nachhaltiger Mehrwert für alle Beteiligten entstehen.

Beyond Artificial Intelligence – was es zu bedenken gilt & wohin die Reise geht
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich von einer Nischentechnologie zu einem allgegenwärtigen Bestandteil des Alltags entwickelt. Der richtige Umgang mit KI muss jedoch noch erlernt werden, sowohl individuell als auch gesellschaftlich und unternehmerisch. Während KI anfänglich eher ein Forschungsfeld war, haben sich mittlerweile zahlreiche spezialisierte Bereiche wie maschinelles Lernen, generative KI (GenAI) und Large Language Models (LLMs) aufgetan. Sie erbringen im privaten wie auch geschäftlichen Bereich gute Dienste. Folgende GenAI-Trends sind für die nahe Zukunft hervorzuheben:

  1. Erweiterung sowie Spezialisierung von LLMs: Neue Generationen von LLMs werden grösser, schneller und spezialisierter. Es gibt mittlerweile hunderte Modelle, die auf spezifische Anwendungen und Anforderungen zugeschnitten sind, was allerdings ein tieferes technisches Verständnis für ihre optimale Nutzung erfordert.

  2. Integration von strukturierten Daten und klassischer KI: GenAI erleichtert die Nutzung von strukturierten Daten und kann klassische KI-Modelle ergänzen. Dies ermöglicht beispielsweise intelligente Unternehmens-Wikis, die sowohl kuratierte Informationen als auch datenbasierte Auswertungen bereitstellen.

  3. Agentenbasierte Kommunikation: Mehrere digitale Chatbot-Agenten können miteinander interagieren und komplexe Aufgaben wie die Programmierung von Anwendungen oder die Entwicklung von Geschäftsszenarien übernehmen. Diese Interaktionen dienen als Ideengeber für reale Anwendungen.

  4. Multimodale, integrierte Technologien: Sprachbasierte GenAI wird zunehmend in andere Technologien wie Robotik oder digitale Avatare integriert, was eine natürlichere Interaktion mit physischen und programmierbaren Maschinen ermöglicht.

Trotz der Fortschritte der KI bleibt die Frage, wie nah sie an menschliche Fähigkeiten heranreicht. In Bereichen wie Lese- und Sprachverständnis kann GenAI bereits menschliche Fähigkeiten emulieren oder übertreffen, während sie in anderen Bereichen wie logischem Schlussfolgern hinterherhinkt. Ebenso sind die gesellschaftlichen und ethischen Auswirkungen von KI kritisch zu betrachten. Dies umfasst die Nutzung von KI für Desinformation, die Anforderungen an Privatsphäre, Gleichstellung, Transparenz und Nachhaltigkeit. Regulierungen wie der EU AI Act beginnen, diese Fragen zu adressieren. Was wir definitiv sagen können, ist «KI ist gekommen, um zu bleiben», und der Umgang mit ihr muss erlernt, erlebt und kontinuierlich verbessert werden. Packen wir’s an!

Marcus Schwemmle – KI als ProduktivitätsmotorWie steigert die Mobiliar mittels KI die Produktivität? Wie werden KI-Technologien in die Prozesse der Mobiliar eingebunden? Wie unterstützt KI den Schadenprozess, um eine schnelle Abwicklung eines einfachen Schadens in weniger als einer Minute erlauben?

Marcus Schwemmle, Head of Artificial Intelligence | Die Mobiliar hat innert kürzester Zeit einen datenschutzkonformen ChatGPT für die Mitarbeitenden der Mobiliar umgesetzt und implementiert. Der Versicherer setzt KI bereits seit mehreren Jahren ein und Marcus Schwemmle verfolgt parallel verschiedene spannende KI-Projekte.

KI als Produktivitätsmotor
Wie die Mobiliar mit künstlicher Intelligenz (KI) ihre Produktivität steigert, zeigte Marcus Schwemmle, Leiter der Abteilung für künstliche Intelligenz. Der Bereich Daten & Analytik, der 2018 gegründet wurde, hat KI-Technologien in die Prozesse der Mobiliar eingebunden und baut seine Fähigkeiten auf diesem Gebiet stetig aus. Seit 2019 profitiert die Mobiliar von KI-Lösungen, die den Schadenprozess vereinfachen und beschleunigen. Es sind bereits sieben KI-Modelle im Einsatz, die täglich den Schadenprozess unterstützen und eine schnelle Abwicklung eines einfachen Schadens in weniger als einer Minute erlauben. Insgesamt leisten bei der Mobiliar inzwischen über 30 KI-Modelle einen Beitrag zur Produktivitätssteigerung.

Mit dem Aufkommen der generativen KI eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Anwendung. Die Mobiliar hat etwa 100 Ideen von Mitarbeitenden gesammelt, wobei sich mehr als die Hälfte auf Wissensmanagement und Chatbots beziehen. Man hat eine eigene KI Roadmap erstellt und ein neues, interdisziplinäres Team gebildet, um diese Kompetenzen im Unternehmen zu entwickeln und anschliessend auf weitere Bereiche und Anwendungsfälle zu übertragen.

Mobi-ChatGPT, eine datenschutzkonforme Implementierung von ChatGPT, wird von mehr als der Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genutzt und unterstützt vor allem beim Verfassen von Texten. Dieser Fall wurde als erster ausgewählt, um zu erfahren, wie die Technologie technisch und organisatorisch ins Unternehmen integriert werden kann. Die Mobiliar sieht es als ihre Aufgabe an, die Mitarbeitenden zu befähigen, die KI zu nutzen.

Die nächsten Schritte fanden im Bereich des Input-Managements, also der Dokumentenverarbeitung, statt und gingen mit der Anwendung «Ask My Document» im Mai 2024 live. Damit können die Mitarbeitenden sämtliche Dokumente – von PDFs über Scans bis hin zu Fotos von Unterlagen – zusammenfassen und damit interagieren. Einen Schritt weiter geht die intelligente Abfrage der AVB (Allgemeine Versicherungsbedingungen), da hier die Antworten der KI eine hohe Richtigkeit aufweisen müssen. Die anspruchsvollste Anwendung besteht darin, einen Rechtsfall auf einer Zeitachse darzustellen, um die Aktenanalyse erheblich zu beschleunigen und so viel Zeit einzusparen. Diese Anwendungsfälle sind erst ein Vorgeschmack auf das, was in Zukunft mit der KI möglich sein wird. Wir tun gut daran, uns heute damit zu beschäftigen.

Pascal Kaufmann – Die Zukunft der künstlichen IntelligenzWerden wir in einem Paradies ohne Arbeit leben? Können wir den «Brain Code» knacken? Müssen wir zu Cyborgs werden?

Pascal Kaufmann gehört zu den KI-Pionieren der Schweiz. Als Gründer von Tech-Unternehmen, Neurowissenschaftler und Jury-Präsident des nationalen und internationalen Swiss AI Award wirft er einen kritischen Blick auf aktuelle Entwicklungen der KI. Er beleuchtete in einem kurzweiligen Referat die Geschichte des KI-Hypes, leitete zu ChatGPT und SwissGPT über und betonte dabei die entscheidende Rolle des Menschen in einer Welt, in der man sich durch Technologie alleine nicht mehr differenzieren kann.

Die Zukunft der künstlichen Intelligenz und des Menschen – ein Paradies ohne Arbeit?
Pascal Kaufmann eröffnete sein Referat mit der Präsentation eines der ersten Experimente im Bereich der Cyborg-Technologie: Als junger Forscher verband er lebende Gehirne direkt mit Robotern, um so neue Erkenntnisse über das Wesen der Intelligenz und die Schnittstellen zwischen Gehirn und Maschine zu gewinnen. Danach erarbeitete er drei wesentliche Aussagen:

1. Das Rennen um KI geht in die entscheidende Phase – zwischen den USA und China
Pascal Kaufmann führte aus, wie die grossen Blöcke Hunderte Milliarden US-Dollar für die Forschung an KI ausgeben, während in der Schweiz noch immer über Digitalisierung debattiert wird. Europa ist weit abgehängt, während die Schweiz weltweit eines der stärksten KI-Ökosysteme hervorgebracht hat. Spitzenforschung, führende KI-Publikationen und die Ansiedelung der Forschungszentren der wichtigsten Tech-Konzerne weltweit zeugen davon, dass die Schweiz zwar das Know-how zu KI hat, aber nicht in der Lage ist, dieses Know-how erfolgreich zu kommerzialisieren. Ganz im Gegensatz zu US-Firmen. Die Schweiz müsse erwachen und um jeden Preis das Rennen um generative KI anführen. Als starkes Zeichen der Schweizer KI-Szene wurde daher der Öffentlichkeit im August 2023 SwissGPT als Alternative zu den amerikanischen ChatGPT-Produkten vorgestellt. SwissGPT weist starke Wachstumsraten in der Schweiz auf. Insbesondere aus Datenschutzgründen rät Pascal Kaufmann von der Nutzung von ChatGPT im Behördenbereich ab und verweist auf Schweizer Lösungen. Das Rennen um KI sei noch nicht verloren.

2. Es gibt keine KI: der Begriff AI als «Amazing Innovation» oder KI als «Krasse Innovation»
Diese Begriffe haben allerdings sehr wenig mit der menschlichen und eigentlichen Intelligenz zu tun. Pascal Kaufmann zeigte Beispiele aus den Jahren 1750 und 1810, als Roboter die Menschen jahrzehntelang an der Nase herumführten. Der «Schachtürke» zum Beispiel wurde von kleinwüchsigen Schachspielern betrieben, welche innerhalb der Automaten Schachfiguren bewegten und dabei KI vorgaukelten. Die Geschichte der KI sei eine Geschichte der Übertreibung, der unerfüllten Voraussagen und der grossen Heilsversprechen. Alles, was heute als KI bezeichnet würde, sei nichts anderes als menschliche Intelligenz, von Programmierern in Computer-Source-Code festgehalten: Programmierer machten sich Gedanken, wie Prozesse zu automatisieren und abzubilden seien und bezeichneten die Systeme dann als intelligent, als ob ein Taschenrechner intelligent sei, weil dieser von einem Menschen geschaffen wurde. Was das Ziel der wahren KI-Forschung sei, sei das Knacken des «Brain Codes», das Verständnis um den Kern der menschlichen Intelligenz. Hierzu müssten die der Intelligenz zugrunde liegenden Prinzipien wie Kompetenz und Performance verstanden und direkt in Robotern und Systemen angewendet werden. Das Schweizer Mindfire-Programm führe diese Entwicklungen global an.

3. Rüsten Sie auf – Menschen sollen zu Cyborgs werden
Pascal Kaufmann schloss seine Ausführungen mit einem feurigen Appell an den Mut, die Zuversicht und den Trieb des Menschen, Neues zu entdecken, Geschichte zu schreiben und dabei Grenzen zu durchbrechen. Die Schaffung von menschenartiger KI sei eine Frage der Zeit und eine Notwendigkeit, denn der Mensch sei nicht in der Lage, mit seinem biologischen und über Millionen von Jahren evolvierten Gehirn die selber verursachten Probleme von heute zu lösen. Mit einer künftigen KI gelänge es dem Menschen, sich in einer symbiotischen Beziehung zwischen Technologie und Mensch selber zu augmentieren – sich quasi besser zu machen – und damit für die Zukunft gewappnet zu sein. Routinearbeiten seien den Robotern abzutreten, um den Menschen von unsinniger Arbeit zu befreien. Letztlich sei die Kombination eines Menschen mit einer Maschine im Zweierteam ungleich effizienter und als Steuersubstrat interessanter, selbst wenn der Mensch den Roboter nur 1–2 h/Woche anleitet: Der persönliche Roboter kann Tag und Nacht derart viel Produktivität generieren, dass die zu entrichtenden Einnahmen für den Staat in Form von Steuern und folglich auch die Einkommen des Mensch-Roboter-Zweierteams wesentlich höher wären. Der Mensch sei nicht zum Arbeiten geboren und daher läge es an jedem Einzelnen, über den Technologieeinsatz zu entscheiden. Pascal Kaufmann schloss mit dem Appell an den Menschen, insbesondere Roboter als mächtiges Werkzeug zu Händen der Menschen für das Wohl des Menschen einzusetzen. Der Schweiz falle hierzu eine besondere Rolle und Verantwortung zu.

Werner Engels – KI bei der BedagGenerative KI ist der Treibstoff, der disruptive Veränderungen in unser Arbeitsleben bringen wird. Die öffentlichen Verwaltungen und die Bedag stehen aber für Stabilität und Verlässlichkeit. Dass dies kein Widerspruch sein muss, zeigt Werner Engels an konkreten Beispielen.

Werner Engels, Senior Solution Engineer der Bedag, widmet sich seit über 10 Jahren der künstlichen Intelligenz. Das Neue mit dem Wirtschaftlichen zu verbinden, motiviert und fasziniert den Tech-Virtuosen immer wieder. Nicht umsonst sind seine persönlichen Jahresziele stets davon geprägt, neue, spannende und relevante Anwendungsfälle mit und für unsere Kunden zu erstellen.

KI bei der Bedag
In seinem Referat legte Werner Engels dar, wie die Bedag künstliche Intelligenz in ihre DNA integriert, und wie KI die Arbeitsweise sowie die Produkte und Dienstleistungen der Bedag grundlegend verändert. Er verdeutlichte dies anhand einiger Beispiele, die aufzeigen, welche Schritte die Bedag bereits in die Welt der KI unternommen hat.

Ein herausragendes Beispiel ist der DVG-Fachbot, den die Bedag in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle Digitale Verwaltung realisieren durfte. Dieser Fachbot greift auf spezialisiertes Wissen über das Gesetz über die digitale Verwaltung (DVG) im Kanton Bern zu und kann präzise Fragen beantworten, indem er auf das Gesetz, die zugehörige Verordnung und weitere Erläuterungstexte zugreift. Die neue Generation von Fachbots kombiniert Informationen aus verschiedenen Quellen und erkennt z. B. auch Gemeindenamen, um kontextgerechte Antworten zu liefern. Der Fachbot hat sich als grosser Erfolg erwiesen und zeigt, dass solche Systeme mit Mehrsprachigkeit und der Integration von Fachapplikationen problemlos umgehen können.

Generative KI ist jedoch nicht nur im Chatbot-Format nützlich. Im Oktober 2023 wurde in einem Innosprint untersucht, wie diese Technologie in einer Lösung für das Strassenverkehrsamt angewendet werden könnte. Diese Untersuchungen sind Teil der kontinuierlichen Bemühungen der Bedag, die neuen Möglichkeiten der KI in verschiedenen Fachapplikationen zu nutzen.

KI verändert aber insbesondere die internen Arbeitsprozesse bei der Bedag. Ein Open-Source-Chat-Modell wurde bereitgestellt, das den Mitarbeitenden in weniger technischen Bereichen wie Marketing und HR hilfreiche Unterstützung bietet. Zudem wird die On-premises-Bereitstellung von Chatbots im Rechenzentrum getestet. Diese Chatbots können schnell und effizient Aufgaben wie das Erstellen von Texten übernehmen.

Die Belegschaft der Bedag besteht zu einem grossen Teil aus Entwicklern, Architekten und Integratoren. Für diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden KI-basierte Code-Assistenten eingeführt. Bereits im September wurde ein On-prem-Code-Assist im Chat-Format ausgerollt und zum Jahreswechsel allen Entwicklern die Möglichkeit gegeben, Github Copilot direkt in ihrer Entwicklungsumgebung zu nutzen. Diese Assistenten bieten sowohl im Chat-Modus als auch in der Entwicklungsumgebung wertvolle Unterstützung.

Diese Beispiele zeigen auf, wie KI zu einem Teil der DNA der Bedag wird. KI verbessert nicht nur die Arbeitswelt der Bedag, sondern auch die Produkte und Dienstleistungen, die den Kunden angeboten werden. Die Bedag, die unsere Kunden heute sehen, ist innovativer als die Bedag von vor einem Jahr – und KI wird zunehmend ein integraler Bestandteil der Bedag werden.

Christian Studer - Wie nehmen wir KI in unsere DNA auf?Die Bedag steht für Stabilität und Sicherheit. Nicht jede neue Technik, nicht jeder neuer Trend ist dafür gemacht, diese Werte hochzuhalten. Doch wie steht es mit der «künstlichen Intelligenz»?

Der erfahrene ICT Manager Christian Studer ist seit drei Jahren Innovationsmanager bei der Bedag. Er begeistert sich nicht nur für Technologie und Innovationssprints zusammen mit Kolleg:innen, sondern ist auch für das Kickbox-Programm der Bedag verantwortlich.

Wie nehmen wir KI in unsere DNA auf? Die Kickbox-Methodik der Bedag.

Christian Studer präsentierte die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) in die DNA der Bedag. Dabei lag der Fokus auf der seit zwei Jahren angewandten Kickbox-Methodik, die darauf abzielt, die Entwicklung neuer Ideen innerhalb der Organisation zu fördern und das Intrapreneurship zu stärken.

Die Kickbox-Methodik ermöglicht es Mitarbeitenden, ihre Ideen wie CEOs ihrer eigenen Projekte zu behandeln. Durch die Bereitstellung von Ressourcen wie der RedBox, die ein Kickbook, ein Zeitbudget und finanzielle Mittel umfasst, sowie die Begleitung durch Mentoren und Coaches werden die Mitarbeitenden befähigt, ihre Innovationskraft zu entfalten.

Ein zentraler Bestandteil der Methodik ist die Entwicklung und Validierung von Ideen. Dieser Prozess beginnt mit einer inspirierenden Challenge, bei der Mitarbeitende ihre Ideen einreichen und in einem sicheren Umfeld validieren können. Nach der Validierung durch die Kickboxer werden die Ideen in einem Pitch präsentiert, wobei eine Jury über die Weiterführung der Projekte entscheidet. In den vergangenen zwei Jahren konnten über 30 Ideen durch diese Methodik geprüft und teilweise erfolgreich umgesetzt werden. Diese Erfolge haben die Innovationskultur der Bedag nachhaltig gestärkt.

Ein besonderes Highlight der Präsentation war die Vorstellung der Ergebnisse aus der KI-Kampagne, die darauf abzielte, die Arbeit durch den Einsatz von KI zu erleichtern. Zahlreiche Ideen wurden gesammelt, weiterentwickelt und einige davon mit zusätzlichen Ressourcen unterstützt.

Zum Auftakt in den zweiten Teil des Tages – den Frühlingsapéro – beantwortete Prof. em. Dr. Kathrin Altweg die grossen Fragen zum Universum brillant und verständlich, oft auch mit einem Augenzwinkern. Sie zeigte auf, was das All und die KI gemeinsam haben. Kathrin Altweg war Projektleiterin des Massenspektrometers ROSINA, das an Bord der ESA-Raumsonde Rosetta den Kometen «Chury» vermessen hat. Offiziell ist sie heute im Ruhestand – aber immer noch an der Auswertung von Daten in der Weltraumforschung beteiligt.

Nach einem «wortakrobatischen» Abschluss durch Marco Gurtner, Spoken Word Künstler, Podcaster, Moderator und Schweizermeister 2019 in Poetry Slams, diskutierten unsere Gäste beim Apéro riche über die Referate der Key Note Speaker, trafen bekannte Geschäftspartner:innen wieder und vernetzten sich mit neuen. Auch der vierte Innovationstag der Bedag wurde von den Teilnehmer:innen sehr positiv bewertet. Die Themen Innovation und KI sind und bleiben für uns alle zukunftsweisend. Darum freuen wir uns auf den kommenden Innovationstag, der am 8. Mai 2025 stattfinden wird. Wo – verraten wir noch nicht!

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