Erfolgreicher 2. Innovationstag der Bedag

Datum
19.09.2022

Echte Innovation entsteht nicht einfach durch das Erfinden neuer Produkte, sondern bedingt eine eigentliche Innokultur. Aber wie sieht eine Innokultur aus? Was sind die Eigenheiten und Hindernisse? Was können wir von Start-ups lernen? Was bedeutet Co-Innovation?

Zu diesen Fragen hat die Bedag am 23. August 2022 rund 100 Gäste an den 2. Innovationstag der Bedag in den Switzerland Innovation Park Biel/Bienne (SIPBB) eingeladen. Durch das attraktive Programm hat wiederum Kathrin Hönegger geführt – wie immer charmant und hoch-kompetent, so, wie man sie zum Beispiel aus der SRF-Sendung «Einstein» kennt.

Fred Wenger hat zusammen mit Kathrin Hönegger die Gäste am Innovationstag begrüsst.

Den Anlass eröffnet hat der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr, der die Bedag noch aus seiner früheren Tätigkeit bei der Steuerverwaltung kennt. Biel/Bienne ist laut ihm die innovativste wirklich zweisprachige Stadt der Schweiz. Denn Biel/Bienne musste sich immer wieder neu erfinden, etwas wagen, stolpern, wieder aufstehen, weiterrennen und dabei immer agil bleiben. Innovation steckt also sozusagen in der DNA der Stadt Biel/Bienne. Darum hat sie auch den Innovation Park gegründet, der Industriepartner, Start-ups und die Fachhochschule zusammenbringt, die Infrastruktur für Testing und Prototyping bereitstellt, Synergien schafft und Kontakte zu anderen Innovatoren fördert. Nicht staatlich gelenkt, sondern staatlich ermöglicht – mit dem Ziel, den Wohlstand in Biel/Bienne und der übrigen Schweiz zu erhalten.

Krogerus und Tschäppeler – die Welt mit wenigen Strichen auf den Punkt gebracht
Wie funktioniert Zusammenarbeit? Und warum geht was bei uns nicht? Wie entscheiden wir gemeinsam? Kann man das überhaupt? Als Keynote Speaker haben Krogerus und Tschäppeler ihre Überlegungen zu Zusammenarbeit, Führung und Entscheidfindung im Zusammenhang mit Innovation präsentiert. Die beiden Autoren des internationalen Bestsellers «50 Erfolgsmodelle – kleines Handbuch für strategische Entscheidungen» und der Buchserie «Kleine Bücher für grosse Fragen» sind auch bekannt aus ihrer wöchentlichen Kolumne im «Tagi-Magi». Sie haben den geladenen Gästen mit wenigen Strichen und viel Augenzwinkern die moderne Arbeitswelt erklärt anhand von Fragen wie: Was kann ich noch werden, und warum bin ich es nicht geworden? Warum ist es nicht dasselbe, mit dem Feind meines Feindes zusammenzuarbeiten wie mit dem Freund meines Freundes? Warum entscheide ich immer richtig und die Kollegen immer falsch? Ebenso die Gewissensfrage, mit welchem Muster wir auf Ideen reagieren: Nein! – Nein, weil … – Ja, aber … – Ja und ?

Krogerus & Tschäpeler arbeiten mit der guten, alten Kreidetafel

Welche Bedeutung haben Partnerschaften für die Innovation?
Zu dieser Frage hat Matthias Hell von der Bozzio AG seine Erfahrungen aus Sicht eines Start-ups erläutert. Das ursprüngliche Spin-off-Unternehmen der Berner Fachhochschule ist im Switzerland Innovation Park Biel/Bienne (SIPBB) zu Hause. Mit dem «joysteer» entwickelte Bozzio ein Lenksystem für beeinträchtigte Personen. Es ermöglicht die Lenkung von Fahrzeugen über entsprechende Hard- und Software. Die dabei eingesetzte Technologie bildet den Grundstein für autonome Fahrzeuge. Matthias Hell hat mit Bozzio das sogenannte «valley of death» durchschritten und hat sich vom ehemaligen Start-up zu einer eigenständigen Firma entwickelt. Auf diesem Weg ist Bozzio in unterschiedlichen Phasen auch unterschiedliche Partnerschaften eingegangen, um die ideale Unterstützung zu erhalten.

Wie funktionieren innovative Methoden in einem Start-up?
Dieser Frage ist Kaspar Adank, Co-Founder und CEO von Soobr, nachgegangen. Soobr ist Träger des internationalen PropTech Innovation Labels und gehört zu den innovativsten Unternehmen der Schweiz. Das Schweizer Technologieunternehmen treibt die digitale Transformation der Reinigungsbranche voran. Das in Bern gegründete Start-up bietet den Kunden eine Software-as-a-Service-Komplettlösung für die dynamische und bedarfsorientierte Planung und Ausführung von Reinigungstouren, basierend auf Leistungs- und Gebäudedaten, kombiniert mit künstlicher Intelligenz.

Matthias Hell
Kaspar Adank

Have a break, have a …
… coffee and a walk: Nach so viel Information brauchte es mal eine Pause. Bei der anschliessenden kurzen Führung durch den Switzerland Innovation Park Biel/Bienne (SIPBB) konnten die geladenen Gäste Einblicke in die vier Forschungszentren des SIPBB und in die dort ansässigen Start-ups gewinnen. Der SIPBB bietet rund 500 Personen Platz zum Arbeiten, Forschen und Studieren und fördert die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Forschung und Politik, um die digitale Transformation aktiv zu gestalten.

Innovation als Resultat einer neuen Arbeitswelt?

«Zukünftige wichtige Innovationen werden nicht mehr nur Resultate von neuen Technologien sein, sondern resultieren aus neuen Formen der Zusammenarbeit und Führung.» Das ist die These von Michi Bürgi von INNOarchitects. Je komplexer das Umfeld, umso agiler werde die Zusammenarbeit. Entscheidend sei, dass die richtigen Menschen mit den richtigen Fähigkeiten zusammenarbeiten. Seine Botschaft wurde durch Reto Wittwer von der Steuerverwaltung und Matthias Pfammatter von der Bedag einem Reality Check unterzogen. Die Steuerverwaltung des Kantons Bern und die Bedag arbeiten seit einiger Zeit mit agilen Methoden zusammen und haben von ihren Erfahrungen erzählt und bestätigt, dass standardisiertes Abarbeiten von eingereichten Steuererklärungen kaum Agilität erfordert, die Frage, wie Mitarbeiter:innen von Routine-arbeiten durch Automatisierung entlastet werden können, hingegen schon. Um in diesem Vorhaben Erfolge zu erzielen, ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Steuerverwaltung und der Bedag sowie eine gezielte Befähigung der Teammitglieder entscheidend.

In der abschliessenden Podiumsdiskussion hat sich herauskristallisiert, dass «gute» Innovation menschenzentriert sein muss, mit dem Ziel, die Menschen zu entlasten und damit Raum für neue Aktivitäten in neuen Berufsfeldern zu schaffen. Nur so kann Innovation die Anforderungen des Kunden erfüllen und damit auch im Markt funktionieren und «Geld bringen». Entscheidend dabei ist, dass Menschen, die agil für oder mit Innovationen arbeiten, auch damit umgehen können und geschult und befähigt werden.

Matthias Pfammater
Reto Wittwer
Michi Bürgi

Die rund 100 Gäste wurden von Kathrin Hönegger kompetent und erfrischend durch das Programm geführt, und der Innovationstag der Bedag wurde von den Teilnehmer:innen sehr positiv bewertet. Das Thema Innovation ist und bleibt für die Bedag zukunftsweisend. Zusammen mit unseren Kunden wollen wir die Digitalisierung der Gesellschaft und des Staates voranbringen. Digitale Transformation steigert die Transparenz und damit das Vertrauen in den Staat, sie erhöht die Standortqualität für die Wirtschaft und stärkt unsere Demokratie.

Anlass verpasst? Wir haben Ihnen einen Zusammenschnitt aufbereitet – viel Vergnügen beim Ansehen!

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