Datum
28.06.2021
Digitalisierung in der Verwaltung bedeutet «Digital First» und braucht agile Methoden, um die Client Strategie 2021–2025 steuern zu können.
Die Digitalisierung und damit auch die ICT sind heute in der Kantonsverwaltung auf allen Ebenen präsent und nehmen einen zunehmenden Stellenwert ein. Mit der ICT-Strategie 2021–2025 stellt der Kanton Bern sicher, dass die Verwaltung auch künftig über eine zeitgemässe ICT verfügt, die sie bei der Erledigung ihrer Kernaufgaben bestens unterstützt. Mit «Digital First» soll die Kantonsverwaltung konsequent digital handeln und kommunizieren. Da immer mehr Systeme auf Cloud-Technologie basieren und eine starke Verknüpfung zueinander aufweisen, ist eine neue Art der Zusammenarbeit gefragt. Unter dem Namen «BEvolution» wurde daher aus dem Kanton Bern (KAIO) zusammen mit der Bedag ein Vorhaben initiiert, das zum Ziel hat, eine agile Organisation für die Zusammenarbeit im Kontext der Umsetzung der kantonalen Client Strategie sowie der Grundversorgung zu erarbeiten.
Das Amt für Informatik und Organisation KAIO und die Bedag Informatik AG übernehmen in «BEvolution» gemeinsam die Steuerungsfunktion und bilden mit je vier Fachpersonen das Kernteam. Dabei kann die Bedag nicht nur ihre Fachkompetenz in der Softwareentwicklung und dem Betrieb von Datacentern einbringen, sondern auch ihre Erfahrungen in agilen Arbeitsmethoden, die sie zum Beispiel aus Projekten wie Agile@SV hat, oder auch durch die zunehmend nach DevOps-Standards entwickelten neuen Dienstleistungen. Bei DevOps arbeiten Developper und Operator, also Entwickler und Betreiber von Anfang an zusammen. Im Fokus von «BEvolution» als methodischem Enabler stehen seit Anfang 2021 Projekte wie KWP@BE mit M365, Fileshare@BE und Col-laboration@BE, um nur einige zu nennen.
Die vom KAIO mit der Bedag und den Kunden gemeinsam ausgearbeitete Client Strategie 2021–2025 beinhaltet, dass die Mitarbeitenden der kantonalen Verwaltung künftig über einen Workplace verfügen, den sie auch ohne tiefgreifende IT-Kenntnisse an ihre spezifischen Anforderungen anpassen können. Der künftige kantonale Workplace (KWP) muss flexibel die unterschiedlichen Arbeitsformen, im Büro, zuhause und von unterwegs unterstützen. Er muss für neue Kollaborationsformen der virtuellen Zusammenarbeit gerüstet sein und möglichst hardwareunabhängig genutzt werden können. Die Möglichkeiten für «Bring your own device» sollen damit geschaffen sein. Dazu soll der neue Client Cloudtechnologien wie Microsoft M365 unterstützen und die Fachapplikationen sollen nach und nach auf browserbasierte Technologien umgestellt werden. Die Sicherheitsarchitektur muss dabei weiterhin den hohen Ansprüchen genügen.
Das Projekt KWP@BE ist breit abgestützt und agil organisiert. Für die Steuerung des Projektes ist direkt der Operative ICT-Ausschuss (OIA) der DIR/STA/JUS verantwortlich. Unterstützt wird der Projektausschuss von der renommierten Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG, welche das Qualitäts- und Risikomanagement sicherstellt. Im Projekt KWP@BE realisieren verschiedene Fachgruppen aus Vertretern der Bedag und des KAIO in mehreren Sprints die einzelnen Arbeitspakete. Review und Testing erfolgen dabei nicht nur durch die Spezialisten der Fachgruppen, sondern auch direkt durch ausgesuchte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DIR, der STA und der JUS. Durch die breit abgestützte Organisation wird sichergestellt, dass KWP@BE nicht einfach nur als Informatikprojekt angegangen wird, sondern ein Organisations-Change im Sinne von «Digital First» resultiert. Ende August 2021 soll das Konzept zur Realisierung freigegeben und ab Juli 2022 Schritt für Schritt eingeführt werden.
Gerade die aktuelle Situation mit Corona hat eindrücklich gezeigt, wie wichtig Flexibilität in der Erbringung der Arbeitsleistung ist. In der öffentlichen Verwaltung bedeutet digitale Transformation auch ein Überdenken der Prozesse und Strukturen. Mit «BEvolution» und dem Pilotprojekt KWP@BE schlagen der Kanton Bern und die Bedag einen konsequenten Weg zu einer vernetzten ICT-Organisation ein.